Sondereinheiten

Absturzsicherung

In den vergangenen Jahren wurde die Feuerwehr Hövelhof immer wieder zu Einsätzen und in Bereiche gerufen, die von der Drehleiter nur schwer oder gar nicht erreicht wurden. Denkbare Einsätze sind die Rettung von Personen aus großen Höhen, aus Schächten oder von Dächern. Bei Bränden von Industrieanlagen, Schornsteinen oder Dachstühlen ist für eine effektive Brandbekämpfung die Arbeit in diesen gefährlichen Bereichen meist unvermeidlich.

Für solche Einsätze hat sich unter der Leitung von Jörg Pott und René Hentschel die Feuerwehr Hövelhof ein eigenständiges Absturzsicherungsteam gebildet.

Dieses mehrköpfige Team setzt vor allem bei diesen Einsätzen ihre spezielle Fachkompetenz mit Absturzsicherungen und Höhenrettung ein. In theoretischen Ausbildungseinheiten werden der Umgang mit den dazugehörigen Gerätschaften, wie etwa Absturzsicherungssets, Gurte und Karabiner sowie Knoten und Stiche geübt und aufgefrischt. In praktischen Ausbildungseinheiten wird zweimal jährlich auf Windkraftanlagen und Baukräne geklettert oder Hallendächer und Hochregallager bestiegen. Vor allem bei Windrädern mit Höhen von 85 Metern setzt es nicht nur voraus, dass jeder Handgriff sitzen muss, sondern auch die körperliche Fitness ein wichtiges Muss ist. Eigenschutz wird dabei sehr groß geschrieben.

Bei den Ausbildungen in den Grundmodulen wird darauf geachtet, dass man mit den Nachbarwehren ein einheitliches System einhält, wie es auch schon seit Jahren mit der Feuerwehr Delbrück praktiziert wird. Die Rettung von Personen aus der Höhe erfordert zusätzliches Können. In den Erweiterungen und den speziellen Übungen liegt der Schwerpunkt auf besondere Techniken sowie die gute Zusammenarbeit mit den Höhenrettern der Feuerwehr Paderborn, die in einem realen Einsatz gleichzeitig mit alarmiert werden.


First Responder

Die First Responder der Feuerwehr Hövelhof wurden im Jahr 2004 ins Leben gerufen. Sie sind eine medizinisch geschulte Gruppe von Personen, der Freiwilligen Feuerwehr Hövelhof, mit dem Ziel, die medizinische Grundversorgung der Gemeinde zu erweitern.

Zunächst gab es nur eine spezielle Einsatzindikation: Bewusstlose Person – Einsatz des AED (Automatisch Externer Defibrilator).

Seit Juni 2007 hat sich die Struktur der FR grundlegend geändert:
Man unterscheidet nun die „First Responder“ und die „First Responder Gruppe“. Die „First Responder“ rekrutieren sich aus einer Gruppe, meist hauptberuflich tätiger, Rettungsassistenten, 4 Notärzten sowie 6 speziell geschulten Notfallhelfern der Feuerwehr Hövelhof. Bei der „First Responder Gruppe“ werden zusätzlich 7 geschulte Notfallhelfer alarmiert. Diese wurden in einer 80 stündigen Ausbildung auf den medizinischen Einsatz kleineren Ausmaßes vorbereitet.

Alarmiert werden die First Responder bei allen zeitkritischen Notfällen im Gemeindegebiet, wenn der Regelrettungsdienst der Gemeinde Hövelhof nicht verfügbar ist. Ziel ist es, die medizinische Erstversorgung bis zum Eintreffen des nächst gelegenen Rettungsmittels (z.B. RTW/NEF aus Delbrück, Schloss-Neuhaus, Paderborn, Schloss- Holte, etc.), zu gewährleisten.


IuK Gruppe (Information und Kommunikations-Gruppe)

Das Thema Kommunikation an der Einsatzstelle ist ein elementares Standbein bei der Abhandlung jeglicher Einsatzlagen. Gerade, wenn es sich um Großschadenslagen wie z.B. Hochwasser, große Flächenbrände oder aber um großangelegte Ausbildungsveranstaltungen handelt. Das diese Szenarien auch im Kreis Paderborn nicht fremd sind, zeigen die in der Vergangenheit immer wieder vorkommenden Flächenbrände in der Senne oder aber die immer wieder durch starke Regenfälle über die Ufer tretenden Bäche und Flüsse, wie zuletzt im Winter 2010 in Büren.

Dieses hat sich der Kreis Paderborn zum Anlass genommen, ein eigenes Team auf die Beine zu stellen, das sich intensiv mit dem Thema Information und Kommunikation (IuK) beschäftigt und ein Konzept erarbeitet, um in jeder Lage eine einwandfreie Kommunikation an der Einsatzstelle sicherzustellen.

Die Gemeinde Hövelhof ist bereits seit vielen Jahren bestrebt, ihr eigenes Kommunikationsnetz für Einsatzlagen zu optimieren. Aus diesem Grund wurde vom Kreis beschlossen, die Feuerwehr Hövelhof mit der Betreuung und dem Aufbau einer Fachgruppe für diese Aufgaben zu beauftragen. Die zwölfköpfige Gruppe um Christian Fortmeier ist seither stets bestrebt, den Materialstamm sowie die persönlichen Qualifikationen zu optimieren.

Der Kreis Paderborn stellte der IUK Gruppe zur Erfüllung der Kommunikationsaufgaben im November 2010 ein auf die Bedürfnisse des Kreises eingerichtetes Fahrzeug zur Verfügung. Dieses Fahrzeug, samt Funkmastanhänger und der entsprechenden Ausrüstung, ist das Fundament für die problemlose Erfüllung der geforderten Aufgaben. Sämtliche Einsatzstellen und Großschadenslagen im Kreis Paderborn werden durch das Equipment abgedeckt.

Der pneumatische Funkmast, der eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen kann, ermöglicht eine erheblich höhere Reichweite im Bereich der Funkkommunikation. In Verbindung mit der auf dem Fahrzeug verlasteten Funkrelaisstelle und den passenden Endgeräten wird eine Verbindung vieler Personen, aufgeteilt in einzelne Gruppen/Abschnitte, ermöglicht. So werden bei Großschadenslagen Kommunikations- und Verständnisprobleme untereinander vermindert. Das Fahrzeug, ein Mercedes Sprinter, ist geländegängig und kann so, gerade in Hinblick auf den Truppenübungsplatz Senne und den stellenweise hügeligen Landschaftsstrichen in Teilen des Kreises Paderborn, nahezu überall eingesetzt werden. Hierzu kommt, dass er aufgrund des mitgeführten Stromerzeugers völlig unabhängig ist und so als autarke Einsatzkomponente arbeiten kann.

Auf dem Fahrzeug sind neben der technischen Ausstattung auch Materialien für den Bereich Organisation, Dokumentation und Lagedarstellung verlastet.

Das Fahrzeug ist derzeit, durch das vorhanden Material und die Ergänzungen der Hövelhofer Feuerwehr, im Bereich drahtlose Kommunikation einsatzbereit. Jedoch steckt noch enormes Potential im Bereich IuK. Erst recht in der Zeit des Wandels und des Fortschritts, dazu gehört auch die Einführung des Digitalfunks, ist dieses Team keine statische Einrichtung, sondern muss sich in den Bereichen Ausbildung und Ausrüstung den sich stets ändernden Herausforderungen und steigendem Kommunikationsbedarf anpassen.


Notfallseelsorge

Unter dem Motto „Hilfe für Betroffene, Hilfe für Helfer – Wenn es einfach zu viel wird“ wurde im Jahr 2002 die Notfallseelsorge der Freiwilligen Feuerwehr Hövelhof gegründet.

Margret Bönninghoff und Marlene Meier wurden in den ersten 12 Monaten sowohl auf Gemeinde- und Kreisebene als auch in Jena und Münster auf die Aufgaben der Notfallseelsorge vorbereitet. Nach einer mehrwöchigen Fachausbildung erweiterte Melanie Beckmann im Jahr 2004 das ehrenamtliche Team. In 2011 und 2012 wurden Gemeindereferent Berthold Filthaut, Gemeindereferentin Michaela Welling, Marion Runte, Annika Michelis und Sandra Wiethoff ebenfalls ins Team der Notfallseelsorge aufgenommen.

Um auch einfaches feuerwehrtechnisches Grundwissen zu erlagen, nehmen die Mitglieder der Notfallseelsorge regelmäßig an Dienstabenden teil. In erster Linie unterstützt das Team die Feuerwehr Hövelhof und den Rettungsdienst bei schweren Einsätzen und plötzlich auftretenden Notsituationen. Während die Rettungskräfte medizinische und technische Hilfe leisten, ist das Notfallteam für die seelische Betreuung zuständig. Sie sind es, die den Opfern von Bränden und Verkehrsunfällen eine sorgende Hand reichen. Ihr Einsatzspektrum reicht von der Betreuung der Unfallopfer oder ihrer Angehörigen vor Ort bis zum Überbringen von Todesnachrichten.

Das Team der Feuerwehr Hövelhof arbeitet daher sehr eng mit den niedergelassenen Ärzten, der Polizei und der Kirche zusammen. Feuerwehren und Rettungskräfte kommen immer wieder zum Einsatz, wenn der Rahmen der Normalität verlassen wird. Mit großer technischer Professionalität werden die Einsätze absolviert, trotzdem gibt es immer wieder schreckliche Bilder und Erlebnisse, die man als Helfer nicht vergisst. Auch hier leistet die Hövelhofer Notfallseelsorge schnelle Erste Hilfe, damit die Rettungskräfte traumatische Erlebnisse verarbeiten und anderen wieder helfen können.